Sternenkinder
Effi
"Lieber Herr Aland, liebes Team,
ich weiß garnicht, wie ich anfangen soll. Mir fehlen die Worte und eigentlich auch die Kraft, aber ich dachte, sie sollten das wissen. Gestern Nacht ist EFFI gestorben.
Wie sitzen hier in Schockstarre.
Vor wenigen Wochen fing Effi an ganz sachte zu humpeln. Die Tierärztin kam zu uns, konnte aber keine Diagnose erstellen. Das Humpeln war inzwischen viel, viel schlimmer georden.
Also musste Effi dort hin zum röntgen und dann wussten wir es. Effi hat in dem Oberschenkelknochen Knochenkrebs der übelsten Sorte.
Da Effi zwar alt aber so fit und vital und lebensfroh war, entschlossen wir uns zur Amputation. Auch die Tierärztin war der Ansicht, dass Effi mit drei Beinen noch ein langes gutes Leben führen wird, da sie nie Treppen gehen muss, den Auslauf vor der Tür hat und ausserdem eben wirklich gesund und munter war.
Um Effi aber Aufregung zu sparen, waren wir nicht bei der Aufräumaktion. Zudem bestand die Gefahr, dass der Knochen brechen könnte.
Gestern nun war die Operation. Alles verlief gut bloss kurz bevor mein Mann den schlafenden Hund ins Auto tragen konnte zerriss eine der Gefässnähte und Effi verlor binnen Sekunden furchtbar viel Blut.
Danach begann ein Kampf der Ärztin um ihr Leben und sie operierte mehrere Stunden nach und das erfolgreich!
Effi kam sicher und gut verpackt zuhause an. Vom Blutverlust her war sie sehr kalt und die Ärztin hatte uns eine Wärmelampe mitgegeben und ich hatte den Kamin ordentlich eingeheizt.
Effi lag dann ganz friedlich vorm Kamin. Wir sassen alle drumherum und haben sie gestreichelt und bewacht, als sie einfach aufhörte zu atmen.
Wir werden Effi jetzt gleich beerdigen - an der Stelle im Garten, die sie sich immer freigegraben hatte um dann in der Kuhle zu liegen. Die Stelle muss ihr gut gefallen haben.
Wir sind hier alle im Schock. Das kam zu früh.
Wir werden sie furchtbar vermissen.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Christine G."