Glückskinder 2011
Elaine
Elaine ist wieder einmal so ein Fall, der uns nachdenklich gemacht hat.
Sie ist eine absolute Schmusebacke, verteilt Küsschen an ihre Pfleger und ist leicht zu handhaben. Also waren wir optimistisch, dass es eine gute Vermittlung wird, als ein nettes Paar angereist war, um Elaine zu adoptieren. Sie arbeitet im Büro. Er hat eine Tierarztpraxis, in der Elaine sich auch aufhalten dürfte. Was will man mehr.
Doch bei der Ankunft der beiden Interessenten stürmte Elaine nicht gleich auf sie zu und gab nicht sofort Pfötchen und Küsschen. Elaine war zwar lieb, aber hielt etwas Abstand zu den ihr völlig Fremden. Das ist ja eigentlich auch ganz normal. Noch dazu da ein Lebewesen eben kein Fernsehapparat ist, bei dem man auf den Knopf drückt und das gewünschte Programm wird abgespult. Vielleicht nahm Elaine auch einen für uns Menschen unmerklichen Geruch nach Tierarztpraxis wahr, den eine feine Hundenase natürlich mit eventuellen unliebsamen früheren Begegnungen verknüpfen kann.
Die Interessenten monierten: "fehlende Sozialisation und Erziehung". Sie fuhren wieder von dannen und teilten mit: "Wir glauben nicht, dass diese Defizite noch aufzuholen sind".
Nun hat Elaine ihr neues Zuhause gefunden. In dem Mehrgenerationen-Haus haben sich alle mit der nötigen Hinwendung um Elaine gekümmert, so dass diese bereits in der zweiten Nacht im Bett schlief, das sie sich mit ihrem Frauchen und der Katze des Hauses teilt. Und seit dem dritten Tag hört sie so toll auf die Kommandos ihrer neuen Familie, dass sie ohne Leine durch Wald und Flur laufen darf.
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