Aufreger
Aufreger: Die Sache mit der Wahrheit
Ein älteres Ehepaar (71 und 73) kam am 18.04. ins Tierheim.
Sie suchten sich eine ältere Hündin aus und gingen mit ihr spazieren. Es funktionierte alles gut. Wir prüften ihre Angaben und die Wohnlage. Aus unserer Sicht sprach nichts gegen eine Vermittlung.
Aber das Ehepaar wollte es sich noch einmal in Ruhe überlegen.
Am 25.04. erschienen sie wieder, gingen wieder mit ihr spazieren. Sie fragten, wie es nun weiterginge. Eine Tierpflegerin erklärte, dass wir bei der Hündin noch die Zahnsanierung durchführen lassen wollten. Bereits beim Besuch davor war von den Zahnproblemen die Rede.
Danach könne die Hündin vermittelt werden. Die Leute sagten, sie würden sie jetzt sowieso noch nicht mitnehmen wollen, sondern erst nach dem Baumblütenfest. Es sei jetzt dadurch so laut bei ihnen.
Unsere Tierpflegerin war erstaunt und fragte, was sie denn da nächstes Jahr machen würden, da sei ja wieder Baumblüte. Dann würden sie die Hündin in eine Pension bringen, hieß es. Nun gut.
Die OP fand zwei Tage später am 27.04. statt.
Am 29.04. rief die Frau an und sagte ab. Wir wollten ja keine Tiere vermitteln, beschwerte sie sich bei unserem Tierheimleiter. Sie seien unserer Tierpflegerin wohl zu alt, usw., usf. Sie würden sich jetzt woanders einen Hund holen.
Solche Absage-Anrufe sind uns durchaus sehr recht, denn dann war es nicht der richtige Platz für diesen Hund.
Es ist nicht schlimm, wenn man es sich anders überlegt. Aber wie manche Menschen die Wahrheit ins Gegenteil verkehren und uns die Schuld in die Schuhe schieben, erstaunt uns immer wieder.