Aufreger

Aufreger: Die Finanzbeamtin am Servicetresen

Aufreger: Die Finanbeamtin am ServicetresenDie Adoptantin eines Hundes von uns wollte ihn vorige Woche beim Finanzamt anmelden und die Befreiung von der Hundesteuer für Tierheimhunde für das 1. Jahr beantragen.

Doch die Dame am Tresen schickt sie weg, weil angeblich Unterlagen fehlen. Der Übernahmevertrag reiche nicht.

Die Adoptantin sucht zu Hause. Doch sie hat nichts anderes von uns bekommen. Sie ruft bei uns an. Wir ahnen, worum es geht: Die Finanzamtsdame kennt uns nicht und ist nicht auf die Idee gekommen, mal in ihrem Zentralregister nachzuschauen. Dort sind wir seit Jahren für die Hundesteuerbefreiung gelistet. Alle Dokumente und Genehmigungen, die dafür nötig sind, wurden beim Finanzamt von uns hinterlegt und sind dort erfasst. 

Unser Tierheimleiter erklärt der Adoptantin alles. Wenn sie nicht klarkomme, solle sie die Dame vom Finanzamt einfach an's Telefon geben.

Die Adoptantin macht sich den zweiten Tag wieder auf den Weg. Die Finanzbeamtin hat keine Zeit, irgendwo nachzuschauen. Es ist zwar kein weiterer Besucher da, aber sie hat trotzdem auch keine Zeit mit dem Tierheimleiter zu telefonieren. Sie schickt die Adoptantin wieder nach Hause und gibt ihr ein Schreiben mit, was sie an Unterlagen bringen soll. (Den oberen Teil haben wir hier eingescannt.)

Unser Tierheimleiter ruft bei der angegebenen Telefonnummer an. Bei der Durchwahl meldet sich eine Mitarbeiterin.Sie sagt, die Bearbeiterin könne nicht. Sie selbst kenne sich nicht aus. Sie könne auch zu niemandem durchstellen. Sie schreibt alles auf. Er bekäme in ein paar Minuten einen Rückruf. Dieser kommt nicht.
Nach einer Stunde ruft unser Tierheimleiter wieder an. Die Mitarbeiterin wundert sich über den ausgebliebenen Rückruf. Sie wolle noch einmal Bescheid sagen.

Der Rückruf kommt. Die Bearbeiterin sagt, sie könne die Sache nicht bearbeiten, denn sie hätte ja keinen Antrag. Wie auch - wenn die Antragstellerin immer wieder samt Antrag weggeschickt wird. Es geht mehrfach immer wieder hin und her: sie hätte keine Zeit; sie hätten alle so viel zu tun; sie könne nichts bearbeiten; es läge ja nichts vor ...

Es passiert höchst selten - aber unser Tierheimleiter wird ungeduldig und fängt ein bißchen an zu fauchen.
Ok. Alles klar. Sie ist nunmehr gewillt und findet alles.

Die Adoptantin macht sich am dritten Tag wieder auf den Weg zum Amt. Ihr Antrag wird endlich bearbeitet.

Wir müssen jetzt der Adoptantin nur noch einmal den Vermittlungsvertrag zuschicken, denn den jetzigen hat die Finanzbeamtin behalten.

Über 20 Telefonate, E-Mail- und Faxkontakte: Adoptanten - Tierheim - Geschäftsleitung - Finanzamt - alles hin und her und kreuz und quer.

Bloß gut, dass wir alle Zeit haben und uns über jede Abwechslung von unserer sonstigen "Langeweile" freuen.

Randbemerkung:  In unseren Beiträgen auf der Webseite und bei Facebook bemühen wir uns immer um korrektes Deutsch. Trotzdem entdecken wir manchmal Wochen oder Monate später noch Tippfehler, doppelte Worte o.ä., die wir doch übersehen haben. Ärgerlich - aber unsere Fehlerquote ist zum Glück niedrig.
Wenn andere uns mit Fehlern schreiben, ist uns das völlig egal. Jeder so wie er mag und kann. Wir korrigieren deshalb auch keine Schreiben Ehemaliger, denen auch mal was durchrutscht, sondern lesen drüberweg. Hauptsache den Tieren im neuen Zuhause geht es gut. Sie brauchen weder Orthographie noch Grammatik dafür.

Aber heute ist der Tag, an dem wir bei anderen eine Ausnahme machen:

Sehr geehrte Damen und Herren des Finanzamtes Friedrichshain-Kreuzberg,

es interessiert uns sehr, wie der behördliche Vollzug bei der Umsetzung der in Ihrem Schreiben im Betreff genannten "Hundebefreiung für Hunde aus dem Tierheim" ausschaut.

Müssen wir damit rechnen, dass Ihre Beamten jetzt  zu uns kommen und die Hunde aus den Gehegen freilassen? Nehmen Sie sie dann mit nach Berlin oder lassen Sie sie nur im Wald bei uns frei? Gibt es schon Erfahrungswerte mit Hundebefreiungen aus dem Tierheim Berlin?

Sorry. Das konnten wir uns jetzt nicht verkneifen. Bitte einfach drüber lachen. Auch Finanzbeamte dürfen Fehler machen. Wahrscheinlich hatte der vielbeschäftigte Formularentwickler bloß keine Zeit für lange Wörter.

Hundebefreiung

 

 

 

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