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Ein mysteriöser weißer Transporter

Ein weißer TransporterEs ist Sommer und wir fragen uns, ob der weiße Transporter auch in diesem Jahr wieder durch die Zeitungsseiten und das Internet geistert.

In den letzten Sommerlöchern der Medien - also dem Mangel an aktuellen Nachrichten - schaffte er es regelmäßig.

Seit fast dreißig Jahren hören wir diese Geschichte immer wieder: es ist immer ein weißer Transporter, natürlich mit geschlossenem hinteren Teil oder wenigstens abgedunkelten Scheiben, durch die man nicht hineinsehen kann. 

Anfangs waren es finster dreinblickende große Männer, die das Fahrzeug fuhren, richtig üble Schlägertypen. Nach der Jahrtausendwende wurde die Besatzung offensichtlich ausgetauscht: es handelte sich nun um irgendwie osteuropäisch wirkende Männer. In den letzten Jahren wiederum wechselte auch diese Mannschaft: jetzt sind es südländisch aussehende, dunkle, wahrscheinlich arabische Männer. Klar, wer sonst. Die Vorurteile, sie leben!

Die Männer machen alle dasselbe: Sie fangen unsere geliebten Miezekatzen direkt von der Straße weg. Und dann ... Ach herrje. Das will man sich gar nicht näher ausmalen: Versuchstieranstalten, Pelzindustrie, Chinarestaurants ... Die Phantasie mancher Gehirne ist grenzenlos.

Ob der vielen Gerüchte wegen des angeblichen Katzenklaus sollen sich sogar Ordnungsämter auf die Lauer gelegt haben. Doch leider fuhr der Phantom-Transporter dann immer grad anderswo und man konnte ihn nie zu Gesicht bekommen.

Inzwischen gibt es sogar erste Berichte von todesmutigen Tierfreunden, die sich den Männern entgegenstellten und ihnen unter Einsatz ihres eigenen Lebens eine Mieze entrissen.

Leider konnte sich nie einer das Kennzeichen merken.

Wir erhalten jede Woche Anrufe aufgeregter Menschen, deren Katze verschwunden ist und die sich große Sorgen machen und fragen, ob wir auch davon gehört hätten, dass so viele Katzen geklaut würden. Ja, wir kennen dieses Märchen seit Jahrzehnten. In einem sind wir uns sicher: sie wurde nicht von Männern in einem weißen Transporter gefangen.
Die meisten Katzen werden im Straßenverkehr totgefahren. Auch von einem Jäger erschossen zu werden ist ein nicht unbeträchtliches Risiko für das Katzenleben – zumindest in ländlichen Gegenden. Es handelt sich in Deutschland um Hunderttausende jedes Jahr!

Aber bestimmt landen unsere eigenen geliebten Haustiere in keiner Versuchstieranstalt. Die Tiere, die dort gequält werden, sind für die Versuchsreihen extra gezüchtet worden. Um Forschungsreihen durchführen zu können, muss man eindeutige Vergleichsgrundlagen haben – also möglichst ähnliche Tiere, deren Herkunft und Entwicklung vom Tag der Geburt an zuverlässig dokumentiert werden kann.

Auch Katzenfelle werden hierzulande nicht produziert. Der Handel mit echten Hunde- und Katzenfellen ist in der gesamten EU verboten. Ein Gesetz allein hat natürlich noch nichts zu bedeuten. Es gibt immer Kriminelle, die gegen Verbote verstoßen. Aber man muss sich überlegen: wie teuer würde ein einzelnes Fell werden, wenn die Männer vom weißen Transporter Katzen dafür extra fangen müssten. Nicht nur das Einfangen, auch das Töten und Häuten sowie das Gerben sind Arbeitsabläufe, die viel Geld kosten.
Wir Deutschen wollen doch alles superbillig haben. Deshalb stehen Menschen in Vietnam, China, Indien oder Bangladesch in der Gerberbrühe. Elfjährige Kinder – oft noch jüngere – schuften und versterben an den Krankheiten der Giftbrühen, damit wir billig shoppen können.

Katzen- und Hundefelle gibt es in China quasi umsonst. Dafür stirbt keine deutsche Katze.

Wer sich also ernsthaft Gedanken um Tier- und Menschenelend machen will, der muss über andere Zusammenhänge nachdenken.

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